Jugendarbeit macht stark! – Bundesjugendvertretung veröffentlicht SORA-Studie

Die verbandliche Jugendarbeit ist die älteste Form der Kinder- und Jugendarbeit in Österreich. Jugendorganisationen leisten für die Entwicklung junger Menschen einen wichtigen Beitrag, indem sie geistige, psychische, körperliche, soziale, politische, religiöse und ethische Kompetenzen an Kinder und Jugendliche vermitteln. Und dennoch erfährt außerschulische Kinder- und Jugendarbeit in Gesellschaft und bei politischen Entscheidungsträger:innen nicht genügend Wertschätzung.

In diesem Forschungsprojekt soll die Vermittlung dieser Kompetenzen und der dazugehörigen Werte sichtbar gemacht und in den gesellschaftlichen Kontext gestellt werden. Weiters werden auch die individuellen Qualifikationen aufgezeigt, die im Rahmen der verbandlichen Jugendarbeit erworben werden können. Zuletzt wird auch der Beitrag der verbandlichen Jugendarbeit bei der Begleitung von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Krise aufgezeigt. 

Zu diesem Zweck wurde eine repräsentative Stichprobe von n=215 Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren befragt und n=1.053 Mitgliedern der verbandlichen Jugendarbeit derselben Altersgruppe gegenübergestellt. Die Online-Befragung der Jugendlichen fand von Juni bis Juli 2022 statt, die Mitglieder der Jugendorganisationen wurden während der Sommermonate 2022 mit demselben Fragebogen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Mitglieder in vielerlei Hinsicht von den Jugendlichen insgesamt unterscheiden. 

Mitglieder der verbandlichen Jugendarbeit zeigen ein höheres Maß an idealistischen Werten. Dazu zählen etwa die Unterstützung benachteiligter Gruppen oder die Entwicklung von Kreativität. Insgesamt keinen Unterschied gibt es hingegen bei sogenannten Pflicht- und Akzeptanzwerten wie Gesetz und Ordnung respektieren und nach Sicherheit streben. Mitglieder weisen jedoch einen stärkeren Gemeinschaftssinn auf.

Auf persönlicher Entwicklungsebene ist festzustellen, dass Mitglieder ein gutes Selbstvertrauen haben und mehr Selbstwirksamkeit empfinden. Daraus resultierend kann gesagt werden, dass verbandliche Jugendarbeit junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und das Selbstvertrauen wie die Selbstwirksamkeit stärkt.

Darüber hinaus ist der Studie zu entnehmen, dass Mitglieder der verbandlichen Jugendarbeit mehr Teamfähigkeit zeigen als Jugendliche. Sie bemühen sich häufiger, dass sich alle Mitglieder in der Gruppe wohlfühlen und berichten, keine Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen zu haben. Es kann daher gesagt werden, dass Jugendarbeit wesentlich zu Empowerment und Chancengleichheit beiträgt.

Ein bedeutender Teil der Studie war zudem der Umgang und die Bewältigung junger Menschen mit der Corona-Krise. Abgesehen von der besseren psychischen Gesundheit der Mitglieder im Vergleich zu den Jugendlichen insgesamt bereits vor der Krise, zeigt die Studie, dass Mitglieder der verbandlichen Jugendarbeit leichter durch die Covid-19-Pandemie kamen. Besonders deutlich konnte dies bei Mädchen und jungen Frauen festgestellt werden.

Zudem geht aus der Studie deutlich hervor, dass sich Mitglieder stärker der Gesellschaft zugehörig fühlen. Ebenso in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz, haben Mitglieder von Jugendorganisationen ein stärkeres Bewusstsein.

Die BJV fühlt sich durch die ausgewerteten Daten bestätigt: "Jugendarbeit wirkt: Sie unterstützt Jugendliche persönlich und hat einen deutlichen Mehrwert für die Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten. Jugendarbeit fördert das Selbstvertrauen und die psychische Gesundheit junger Menschen und wirkt sich positiv auf das Vertrauen in die Demokratie aus. Jugendarbeit macht Jugendliche stärker", so das Resümee von Sabir Ansari.

Eine detailliertere Ausführung der Studie kann hier nachgelesen werden & steht als Download zur Verfügung.

Die Präsentation der Studie kann hier eingesehen werden & steht als Download zur Verfügung.